Die Antikensammlung arbeitet derzeit intensiv an der Gestaltung der Dauerausstellung im Pergamonmuseum, von welcher voraussichtlich ab 2027 der Altarsaal und der Saal der Hellenistischen Architektur wieder für das Publikum geöffnet sein werden.
Für die Dauerausstellungen soll u. a. ein neues tastbares Modell aus Mineralwerkstoff hergestellt werden, welches den rekonstruierten Pergamonaltar zeigt. Die Nutzung von Mineralwerkstoff erlaubt einen interaktiven Umgang mit dem Modell, da dieses angefasst werden kann. Das Hauptziel für das Altarmodell ist eine gut verständliche und dabei möglichst detaillierte Darstellung des gesamten Bauwerks, um ein besseres Verständnis dieses wohl bedeutsamsten Kunstwerks der Antikensammlung zu ermöglichen. Die Herausforderung liegt in der präzisen Nachbildung architektonischer Details und des reichhaltigen skulpturalen Schmucks. Um dieses zu gewährleisten, wird ein detaillierter 3D-Scan der Akroterfiguren des Pergamonaltars benötigt, der durch die Hilfe der Freunde der Antike finanziert werden konnte.
![]() Akroterfigur vom Dach des Pergamonaltars, 180-160 v. Chr., AvP VII 167 © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Ingrid Geske | ![]() Akroterfigur vom Dach des Pergamonaltars, 180-160 v. Chr., AvP 166 © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Johannes Laurentius |
Für die neue Dauerausstellung der Antikensammlung im Pergamonmuseum, die voraussichtlich im Frühjahr 2027 für das Publikum eröffnet wird, sollen tastbare Modelle produziert werden, die insbesondere als Angebot für seheingeschränkte und blinde Personen gedacht sind.
Die Modelle zeigen zum einen eine Platte aus dem Großen Fries und zum anderen eine Szene aus dem Telephosfries des Pergamonaltars. Sie werden im Gang unter dem Altar zu sehen und zu betasten sein.
Der Verein unterstützt die Antikensammlung bei der Realisierung der tastbaren Modelle durch die finanzielle Übernahme der Materialkosten.
Pergamonaltar. Um 180-60 v. Chr. © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Johannes Laurentius
Seit März 2023 läuft das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Forschungsprojekt „Legal – illegal? Die Umstände der Grabungen und Ausfuhr archäologischer Objekte aus Sam'al, Didyma und Samarra im Osmanischen Reich nach Berlin während des frühen 20. Jahrhunderts“. Beteiligt sind die Antikensammlung, das Museum für Islamische Kunst, das Vorderasiatische Museum und das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin. Es wird in Kooperation mit dem Institut ANAMED der Koç Üniversitesi Istanbul durchgeführt.
An diesem Projekt arbeiten zwei junge Nachwuchs-Wissenschaftler*innen, Dr. Kemal Baran und Dr. Artemis Papatheodorou, in türkischen Archiven in Istanbul an der Auswertung einschlägiger Dokumente, die vorwiegend in osmanischem Türkisch verfasst sind. Um diese Texte korrekt zu transkribieren, wird ein Sachverständiger für osmanisches Textquellen benötigt. Der Verein unterstützt die Museen und das Projekt dahingehen, die Finanzierung des Sachverständigen zu übernehmen.
Der Verein unterstützte die Antikensammlung zum „Internationalen Tag der Provenienzforschung“ bei der Gestaltung einer Sondervitrine, die auch über diese Veranstaltung hinaus in der Dauerausstellung des Alten Museums zu sehen sein wird. Die Vitrine wird mit Objekten der ‚Schwestersammlung‘, dem Vorderasiatischen Museum, bestückt, die aus Zincirli/Sam’al stammen und die im Rahmen eines gemeinschaftlichen Projekts von Antikensammlung, Vorderasiatischem Museum, Museum für Islamische Kunst und Zentralarchiv erforscht werden.
Vitrine "Legal - Illegal" im Alten Museum © Victoria Kant
Im Mai 2024 eröffnete im Alten Museum die Sonderausstellung „Göttinnen und Gattinnen. Frauen im antiken Mythos“. Angeregt wurde sie unter anderem durch derzeit beliebte Romane, in denen Frauen als mythische Protagonistinnen eine eigene Stimme bekommen - im Gegensatz zu der antiken Überlieferung vorwiegend männlicher Sichtweisen. Die Antikensammlung wirft vor diesem Hintergrund einen neuen Blick auf die antiken Bilder und damit auf die Göttinnen und Heldinnen in ihrem Bestand. Die Ausstellung präsentiert Exponate von lebensgroßen Statuen über detaillierte Vasenbilder bis hin zu kleinen Gemmen.
Für die lebensgroße Statue der der berühmtesten Göttinnen Athena, Artemis und Aphrodite wurde ein neues Podest für die Sonderausstellung benötigt sowie eine weitere kleinere Ausstellungsarchitektur. Die Materialkosten und Farbkosten für die Ausstellungsarchitektur hat der Verein der Freunde der Antike übernommen, um so die Umsetzung der Sonderausstellung im gelungenen Stil zu unterstützen.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 16.03.2025 im Alten Museum zu sehen.
![]() Podest im Aufbau © Annegret Klünker | ![]() Podest mit Anstrich und Aufstellung der Statuen © Annegret Klünker |
Für die Dokumentation von Objekten in den Museen werden unterschiedliche Dokumentationsformen genutzt, von Zeichnungen bishin zu Fotografien, die wichtig sind, um Objekte vollständig untersuchen und erfassen zu können. Eine Art dieser Dokumentation ist ‚Reflectance Transformation Imaging (RTI)‘. Während Fotos ein Objekt unter Beleuchtung zeigen, geben die interaktiven RTI-Aufnahmen diese mit unterschiedlichen Lichtausrichtungen und -einfallswinkeln wieder. Die Technik eignet sich deshalb sehr gut zur Aufnahme von Siegelabrollungen und in Ton eingedrückter Schriftzeichen und ermöglicht es darüber hinaus, andere Eindrücke wie Finger-, Textil, und Holzabdrücke sowie Bearbeitungspuren zu dokumentieren. Deshalb unterstützt der Verein die Untersuchung und Dokumentation der Objekte im Vorderasiatischen Museum durch die Anschaffung eines mobilen RTI-Domes.
© Staatliche Museen zu Berlin - Vorderasiatisches Museum
Auch für „kleinere“ Unterstützungen ist der Verein für die Museen sehr wichtig. So unterstützen die Freunde der Antike die Antikensammlung beim Abschluss des Projektes "Ancient Vases from the Berlin Collection of Classical Antiquities relocated as a consequence of WWII in the State Historical Museum Moscow: Development, treatment, and publication" durch die Anschaffung einer externen Festplatte, um die Daten des Projektes zu sichern.
Altes Museum, Museumsinsel Berlin © Staatliche Museen zu Berlin /
David von Becker
Viele wichtige Errungenschaften unserer modernen Welt wie die Schrift, das Rad, die Mathematik und die Astronomie haben ihre Wurzeln im heutigen Irak. Aus dem alten Mesopotamien kennen wir auch wichtige Texte wie die frühesten Gesetzbücher und epische Literatur (Gilgamesch-Epos). Die Sammlung des Vorderasiatisches Museums beherbergt Objekte, die in direktem Zusammenhang mit diesen kulturellen Meilensteinen und Traditionen stehen. Um diese Informationen auch jüngeren Besucher*innen ansprechend und verständlich zu vermitteln, unterstützte der Verein das Vorderasiatische Museum bei der Herstellung eines Mitmachbuchs für Kindern in deutscher und englischer Sprache im Jahr 2021.
Der Erfolg der Mitmachbroschüre war so groß, dass die Exemplare schnell vergriffen waren. So finanzierten die Freunde der Antike auch den Nachdruck des beliebten Heftes.
Mitmachbuch im Vorderasiatischen Museum © Pinar Durgun
Zum Sammlungsbestand der Antikensammlung zählt ein monumentales Säulenkapitell des Artemis-Tempels in Magnesia am Mäander. Bereits seit Eröffnung im Jahr 1930 ist es im Pergamonmuseum ausgestellt und vermittelt den Besuchern Größe und Aussehen der hellenistisch-ionischen Architektur im Allgemeinen und den besonderen Stil des berühmten Architekten Hermogenes im Speziellen.
Mit Wiedereröffnung des ersten Bauabschnitts im Jahr 2027 wird das Kapitell wieder im Hellenistischen Saal an prominenter Stelle zu betrachten sein. Zuvor wird es einer Restaurierung unterzogen, die weitgehend durch den Bautitel für das Bauvorhaben Pergamonmuseum und zum Teil von den Freunden der Antike finanziert wird.
Säulenkapitell des Tempels der Artemis Leukophryene in Magnesia am Mäander im Pergamonmuseum © Sebastian Röhl, 2023
Die Dokumentation von Objekten im Museum ist sehr wichtig, um diese vollständig erfassen zu können und wissenschaftlich mit diesen und an diesen, im Rahmen von Restaurierungen, zu arbeiten. Somit unterstützte der Verein die Metallrestaurierung der Antikensammlung bei der Anschaffung einer neuen Spiegelreflexkamera inkl. Objektiv, um die Dokumentation der Objekte zu gewährleisten.
Misc. 11853, Hellenistische Lampe © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Uwe Peltz
„Liam Gillick. Filtered Time“, Ausstellungsansicht, Pergamonmuseum © Staatliche Museen zu Berlin - Vorderasiatisches Museum und Nationalgalerie / Jacobo La Forgia
/ Courtesy der Künstler und Esther Schipper, Berlin/Paris/Seoul
Pergamonmuseum, Museumsinsel Berlin © Staatliche Museen zu Berlin / Maximilian Meisse
Porträtkopf der Kleopatra VII. und Büste mit dem Porträt des Gaius Julius Caesar © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Johannes Laurentius
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Musem
© Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Johannes Laurentius